Zu analogen Zeiten war die Dunkelkammer der Ort, wo wir Fotos mittels Abwedeln, Nachbelichten und Co. zum Leben erweckt haben. Seit vielen Jahren fotografiert die Mehrzahl unserer Mitglieder größtenteils digital. Daher verfügen wir heute über Werkzeuge wie RAW-Konverter und komplexe sowie teils überaus spezialisierte Bildbearbeitungsprogramme, die das Verändern von Aufnahmen in einer Art und Weise ermöglichen, welche früher undenkbar war. Nachträgliche Bildoptimierung gehört genauso zum Handwerkszeug eines guten Fotografen wie Lichtsetzung.
Im Rahmen der Treffen unserer Projektgruppe wählen wir beispielsweise einzelne Tools eines bestimmten Bildbearbeitungsprogrammes aus und bringen einander deren Funktionsweise näher. Gerne fangen wir mit einer Roh-Datei an und erarbeiten gemeinsam eines der vielen denkbaren Ergebnisse, die uns die moderne Bildbearbeitung ermöglicht. Jeder ist eingeladen, sein Notebook mitzubringen und die Schritte selbst aktiv nachzuvollziehen.
Ergänzt werden unsere Treffen durch kleine Fingerübungen, liebevoll Hausaufgabe getauft. Irgendjemand stellt dabei ein “Problembild”, das Optimierungsbedarf bietet, als Download zur Verfügung. An welcher Stelle eine Optimierung vorgenommen werden kann, besprechen wir in der Gruppe. Anschließend versuchen unsere Mitglieder, das “Problem” eigenständig zu beseitigen. Im Nachgang werden die Ergebnisse, insbesondere mit Blick auf die Effektivität der angewandten Bearbeitungsmethode, besprochen.
Dabei entstehen spannende Diskussionen zur “besten” Herangehensweise wie auch dem aktuellen Zeitgeist; und es begegnet uns immer wieder die Grundsatzfrage, wie weit Bildbearbeitung gehen darf. Diese Frage hat viel mit persönlichem Geschmack zu tun, über den sich bekanntlich nicht streiten lässt. Jeder muss seine eigene Antwort zur Grenze der Bildbearbeitung finden, das Rüstzeug um sie auszuloten finden unsere Mitglieder in diesem Projekt.
Projektleiter: Martin Ramsch
Titelfoto: Christian Schwekendiek